Die vorliegende Publikation schließt den Kreis einschlägiger Gesamtstudien im Kontext der deutschpolnischen Verträge von 1990–1991, die für die Geschichte Polens und Europas bis heute von eminenter Bedeutung sind. Am 14. November 2020 jährte sich die Unterzeichnung des Vertrages über die Bestätigung der deutsch-polnischen Grenze zum 30. Mal. Unmittelbar vorausgegangen war diesem Abkommen der multilaterale Vertrag „über die abschließende Regelung in bezug auf Deutschland“ vom 12. September 1990 (Zwei-plus-Vier-Vertrag). Der 17. Juni 2021 bot darüber hinaus Anlass zu einem Rückblick auf 30 Jahre „Vertrag über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit“ zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen. Auch die am 16. Oktober 1991 erzielte deutsch-polnische Vereinbarung, aufgrund der den in Polen lebenden Opfern nationalsozialistischer Verbrechen pauschale Entschädigungszahlungen gewährt wurden, gehört zweifellos zu dieser Gruppe von internationalen Abkommen. Die Vereinbarung ebnete ein Jahrzehnt später weiteren humanitären Leistungen für NS-Opfer gemäß den im Jahre 2000 geschlossenen multilateralen Vereinbarungen mit der Bundesrepublik und Österreich den Weg. Die vorliegende Publikation („Ein symbolischer Akt“) ist also der vierte Band der oben genannten Reihe – nach dem „Historischen Akt“, dem „Akt der Normalisierung“ und dem „Akt der guten Nachbarschaft“. Eine wertvolle Ergänzung bildet dabei der bereits im Herbst 2022 als E-Book erschienene umfassende Quellenband (Ein symbolischer Akt. Deutsche Entschädigungsleistungen für die Opfer nationalsozialistischer Verbrechen in Polen. Die „pragmatische Formel“ im Spiegel der Vereinbarungen der Jahre 1991 und 2000. Eine Dokumentenauswahl). Der Band enthält alle relevanten polnischen Dokumente zu den offiziellen Verhandlungen über die bilaterale Vereinbarung von 1991 und die im Jahre 2000 geschlossenen multilateralen Vereinbarungen mit der Bundesrepublik und Österreich.
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